"Mit allen Sinnen zu spielen ist sinnvolles Spielen, heißt, sich in die Welt zu begeben und sich mit ihr auseinanderzusetzen"
(Renate Zimmer)
Für kleine Kinder ist der gesamte Tag ein spannender Lernprozess: es wird die Umgebung erforscht, verschiedenste Eindrücke werden verarbeitet und die Sinne werden ausgiebig getestet. Sie lernen viel über ihren Körper, die verschiedenen Arten von Kommunikation und imitieren das Verhalten von Erwachsenen sowie von anderen Kindern. Für eine gute Entwicklung ist es wichtig, die Kinder in einem behüteten Umfeld immer wieder zu ermutigen, neue Erfahrungen zu sammeln, um daraus langfristig zu lernen.
Ich möchte mit Ihrem Kind zusammen auf eine große Entdeckungsreise gehen, ihm viele Dinge näher bringen und seine Neugier wecken. Das Ziel ist dabei selbstständiger zu werden, um mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu erlangen. Kinder sollen lernen, dass durch ihre Handlungen und Ihre Kommunikation Reaktionen hervorgerufen werden, die dem Kind ermöglichen, Einfluss auf seine Umwelt zu nehmen.
Gerade die Bewegung in der Natur ist dabei sehr hilfreich. In Feld und Wald können die Kinder nach Herzenslust in Pfützen planschen, lernen Erde, Stöcke, Steine und Waldboden kennen und pflücken vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben Brombeeren. So werden alle ihre Sinne gefördert und durch den sich ständig verändernden Weg mit geraden, unebenen und hügeligen Strecken müssen sie sich unterschiedlichen motorischen Herausforderungen stellen. Insbesondere das Klettern in den kleinen Waldhängen will erst einmal gelernt werden.
"Was man als Kind geliebt hat, bleibt im Besitz des Herzens bis ins hohe Alter."
Khalil Gibran
"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht" (Autor unbekannt)
Die Eingewöhnung
Die Eingewöhnung ist der Beginn eines neuen Lebensabschnitts und sowohl für das Kind, als auch für die Eltern von großer Bedeutung – beide müssen Vertrauen zu mir aufbauen. Die Eingewöhnungsphase ist sehr individuell gestaltet: die Kinder reagieren unterschiedlich auf Veränderungen und manche Kinder benötigen mehr Zeit, um sich auf eine neue Umgebung und eine neue Bezugsperson einzustellen. Durch meine Erfahrungen weiß ich, wie man diesen Prozess optimal begleitet und jedem Kind die Möglichkeit gibt, sein eigenes Tempo anzuwenden. Auch für mich ist diese Phase immer wieder spannend und ich freue mich darauf, ein neues Kind kennenzulernen und eine vertrauensvolle Beziehung entstehen zu lassen.
Je nach Kind dauert die Eingewöhnung zwischen vier und sechs Wochen. Sollte es einmal länger dauern, ist das auch in Ordnung – das Kind und die Eltern bestimmen das Tempo. Die Eingewöhnung bei mir erfolgt in Anlehnung an das sog. "Berliner Modell". Das bedeutet, dass das Kind am Anfang der Eingewöhnung zusammen mit einem Elternteil unsere Kindertagespflege nur stundenweise besucht und dabei die neuen Räume und die anderen Kinder kennenlernt. Für das Kind ist die Situation ähnlich einem Besuch der Mutter mit ihrem Kind bei einer Freundin.
Im nächsten Schritt, der in der Regel am vierten Tag erfolgt, verlässt das Elternteil unsere Kindertagespflege für eine kurze Weile, meist 5 Minuten – bleibt aber natürlich in der Nähe. Die Dauer der Abwesenheit des Elternteils steigern wir je nach Fortschritt der Eingewöhnung. Ich beobachte Ihr Kind in dieser Zeit sehr aufmerksam und wir besprechen dann die Erfahrungen, die Ihr Kind in Ihrer Abwesenheit gemacht hat. Die Eingewöhnungsphase ist beendet, wenn sich Ihr Kind wohl bei uns fühlt und auch Sie ein gutes Gefühl dabei haben, es den Tag über durch mich betreuen zu lassen.
Viele Eltern fragen mich, wie sie ihr Kind auf die Eingewöhnung vorbereiten können. Ich empfehle dann immer, auch zu Hause kurze Zeiten der Trennung dergestalt einzuführen, dass die Mutter kurzfristig in einem anderen Raum als das Kind ist. Eine sehr gute Vorbereitung ist auch die stundenweise Betreuung durch die Oma oder eine andere vertraute Person.
"Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen" (Goethe)
Die Entwicklungsdokumentation
Die Kindertagespflege setzt eine pädagogische und gesellschaftliche Aufgabe um. Die stetige Dokumentation der Entwicklung des Kindes ist für seine spezifische Förderung wichtig. Die einzelnen Schritte der Entwicklung werden in einem sog. Portfolio festgehalten, in dem Bilder und kleine Texte dokumentieren, was ihr Kind alles erlebt hat und welche Entwicklungen es durchlaufen hat.
Die Entwicklungsdokumentation macht meine Tätigkeit transparent und nachvollziehbar und wird am Ende der Betreuungszeit den Eltern überreicht. So erfüllt sie nicht nur einen pädagogischen Zweck, sondern ist auch eine schöne Erinnerung an diese Zeit.